Geboren wurde ich am 14. April 1983 in Dresden. Lange blieb ich nicht in der DDR – unfreier Sozialismus. Meine Eltern reisten mit mir unter großen Repressalien in die BRD aus. Erstes „Lichtbild“ kurz nach der Ankunft in Mannheim: Die Spider Murphy Gang riss mich noch nicht vom Hocker …

Schulzeit im Landkreis Offenbach. Voller Einsatz nicht nur im Unterricht – auch als Schulsprecher. Etwas später gründete ich das erste Jugendparlament in Obertshausen. Beteiligung und Transparenz haben mich schon damals bewegt.

Nach dem Abitur war klar: Naturwissenschaft bleibt meine Leidenschaft. Studium der Chemie in Mainz, Forschung am Max-Planck-Institut, Abschluss als Diplom-Chemiker. Hier habe ich die Vorzüge wissenschaftlichen Arbeitens gelernt: das eigene Denken zu überdenken.

Mainz ist meine Wahlheimat – seit 20 Jahren, mehr als die Hälfte meines Lebens. Ich lebe in der Altstadt, im Herzen unserer Heimatstadt. Und hier ist auch mein Lieblingsplatz: der Liebfrauenplatz, für dessen Erhalt ich mich 2018 erfolgreich stark gemacht habe.

Rugby gilt als „die Schule des Lebens“. Hier hält man für sein Team den Kopf hin – einer für alle und alle für einen. 15 Jahre in diesem Sport prägen. Sie haben mich zum Teamplayer gemacht. Und ich habe mir den Mut bewahrt, auch mal alleine einen Vorstoß zu wagen.

Sieg bei „Schlag den Raab“: Das Risiko einzugehen, vor Millionen Menschen öffentlich zu scheitern, erforderte Mut. Chancen erkennen und nutzen, das muss ein Oberbürgermeister können.

Ich bin ein Vereinsmensch. Gemeinsam erleben, erreichen, füreinander dasein. Schon als Jugendlicher habe ich viele Jahre im Chor gesungen, später stand der Sport für mich im Mittelpunkt. Auch heute liegt mir „mein“ Rugby-Club Mainz am Herzen. Ich bin Fördermitglied im Inklusionssportverein „Erdmännchen e.V.“ und natürlich beim 1. FSV Mainz 05 (Dauerkarte als Steher im P-Block).

Zu meiner Familie gehört mein 15-jähriger Sohn, der bei seiner Mutter in Mainz lebt. Auch zu meinen Eltern habe ich einen herzlichen und engen Kontakt. Und seit bald 8 Jahren gehen Mandy und ich gemeinsam durchs Leben, seit 2021 sind wir verheiratet. Mandy steht nicht nur mit vollem Einsatz hinter meiner Kandidatur – neben ihrer Stelle als Referentin im Landtag von Rheinland-Pfalz – sondern erdet mich stets, wenn es notwendig ist …

Im Team zu viert gründeten wir das Start-up Thesius, eine erfolgreiche Wissenschaftsplattform made in Mainz. Heute bin ich in der Geschäftsleitung eines mittelständischen Unternehmens aktiv und leite dort den Bereich Innovationen. Lebenserfahrungen außerhalb der Politik, Verantwortung für Personal und Finanzen sowie berufliche Unabhängigkeit – all das macht einen Oberbürgermeister stark.

Es war der erste und bisher einzige Bürgerentscheid in der Geschichte der Stadt Mainz: Über 77 Prozent setzten sich für den Erhalt des Liebfrauenplatzes ein. Als Gründer und Sprecher der Bürgerinitiative Gutenberg-Museum war es auch mein bis dahin größter politischer Erfolg. 13.600 Unterschriften haben wir gemeinsam gesammelt, 49.700 Abstimmende überzeugt.

Als politischer Quereinsteiger erzielte ich mehr als einen Achtungserfolg: Ich zog in die Stichwahl ein, was in Mainz noch nie zuvor einem Kandidaten ohne Parteimitgliedschaft gelungen war. Dabei erreichte ich 44,8 Prozent – und gewann sogar die Mehrheit der Vororte.

Nach zwei Jahren intensiver Zusammenarbeit einigten sich Mitglieder aller Stadtratsfraktionen, der Verwaltung und der Bürgerinitiativen einstimmig auf ein nachhaltiges Konzept. Ich durfte als BI-Vertreter daran mitwirken, die Stadt­gesellschaft wieder zu versöhnen und dem Museum eine Zukunft zu geben.